Auf den folgenden Seiten möchten wir Golf-Abkürzungen und Spezialbegriffe erklären.
Course- & Slope-Rating
Course- und Slope-Rating (CR bzw. SL) beschreiben die Schwierigkeit eines Golfplatzes. Herangezogen werden neben der Länge weitere Erschwernisfaktoren: z.B. Topographie, Bodenbeschaffenheit, Fairwaybreite, Grüngröße, Bunker, Wasser, Anzahl der Bäume usw.
Der Course-Rating-Wert (CR-Wert) besagt die durchschnittliche Anzahl von Schlägen, die ein Scratch-Spieler (Handicap ungefähr 0) bei normalen Wetterbedingungen auf 18 Loch benötigt. Dieser Wert kann vom definierten Par-Wert um mehrere Schläge abweichen. Der 18-Loch-Platz des Golfpark Böhmerwald hat einen Par-Wert von 72. Der CR-Wert beim gelben Herren-Abschlag liegt aber minimal darunter bei 71,8. Damen rot sogar bei 74,1.
Um Spieler, die ihr Handicap (Hcp) auf einem relativ leichten Platz erworben haben, mit Spielern zu vergleichen, die ihres auf einem relativ schweren Platz erworben haben, existiert für Golfplätze der sogenannte Slope-Wert. Er drückt die Schwierigkeit eines Golfplatzes für den Bogey-Golfer (Handicap -22,4 bis -17,5) in Relation zu der Schwierigkeit für den Scratchgolfer aus. Er gibt daher keine Anzahl von Schlägen und keinen Schwierigkeitsgrad wieder, sondern nur das Verhältnis zum Scratch-Golfer.
Dieser Wert kann von 55 bis zu 155 gehen. Ziel dieser Ratings ist es, ein möglichst faires und vergleichbares Spiel auf jedem Platz zwischen Spielern unterschiedlicher Spielstärke zu gewährleisten. Bei einem durchschnittlich schweren Golfplatz geht man von einem Slope-Wert (SL) von 113 aus. Der SL auf unserer 18-Loch-Anlage liegt bei Herren gelb und Damen rot jeweils bei 128.
Die Formel zur Errechnung der SPIELVORGABE lautet = (SL : 113) x Hcp - CR + PAR
Als Beispiel Herren Gelb Golfpark Böhmerwald bei einem Spieler mit Handicap -21,0: (128 : 113) * 21 - 71,8 + 72 = 23,98
Unser Platz ist also schwerer als der Durchschnitt und damit würde dieser Spieler zum Beispiel ein Turnier am Golfpark Böhmerwald nicht mit einem Handicap 21,0 sondern mit 24,0 bestreiten dürfen - sprich er darf auf dem Platz 24 Schläge über Par spielen.
Zur Information: In Österreich liegt die Turnierreife bei Hcp -45.
Zählspiel nach Stableford
Das Golf-Wettspiel nach Stableford gehört zu den am meist verbreitesten Golf-Wettspielen. Im Stableford-Wettspiel werden nicht alle Schläge gezählt, sondern jedes Loch nach Punkten gerechnet, die im Verhältnis zum Par an jedem Loch erzielt wurden.
Diese Zählmethode wurde vom englischen Arzt Gordon Stableford 1898 erfunden, und basiert auf dem Prinzip, dass ein besonders schlechtes Resultat auf einem Loch, während der Runde nicht so schwer zählt als beim klassischen Zählwettspiel und daher leichter wettgemacht werden kann.
Das Stableford Wettspiel orientiert sich an dem Golf-Zählspiel nach Golfregel 3 ist. Es handelt sich um eine Positiv-Wertung handelt, bei dem Sie nur Pluspunkte sammeln können. So können Sie an einem schlecht gespielten Loch einfach Ihren Golfball aufheben und das Loch auf Ihrer Zählkarte „streichen” lassen = 0 Punkte.
Bei Stableford-Wettspiel gibt es eine Bruttowertung (Bruttopunkte) und eine Nettowertung (Nettopunkte). Ohne das Vorgabensystem (wie bei den Pros) gäbe es nur eine Bruttowertung. Da für das Vorgabesystem die Nettowertung ausschlaggebend ist, wird die Punkteverteilung auch nach Nettoergebnissen, also nach der Schlagzahl abzüglich Ihrer Vorgabe für das einzelne Loch wie folgt errechnet:
Name | Punkte |
---|---|
2 Schläge über Par | 0 |
1 Schlag über Par | 1 |
Par | 2 |
1 Schlag unter Par | 3 |
2 Schläge unter Par | 4 |
3 Schläg unter Par | 5 |
Das Zählspiel nach Stableford dient in der täglichen Turnierpraxis vor allem der Beschleunigung eines Turniers. Daher sollten Sie, wenn Sie an einem Loch keinen Punkt mehr erzielen können, Ihren Golfball aufnehmen und das Loch streichen. Das gilt natürlich auch für die Privatrunde!
3/4 Vorgabe (Matchplay)
Bei unserem Matchplay wird mit einer sogenannten 3/4-Vorgabe gespielt. Sprich es wird nicht die volle Spielvorgabe verwendet, sondern eben nur 3/4 der Vorgabe. Es gibt unterschiedliche Berechnungsmethoden für die 3/4-Vorgabe; beim iMatchplay verwenden wir folgendes System:
Beispiel 1
- Veronika (Hcp 18,2) Spielvorgabe am Golfpark Böhmerwald = 23
- Stefan (Hcp 10,2) Spielvorgabe am Golfpark Böhmerwald = 11
- Differenz 23 - 11 = 12 ... 3/4-Vorgabe von 12 = 9
Veronika hat also auf den neun schwersten Löcher (Hcp 1 bis 9) einen Schlag vor. Wenn sie also auf einem dieser Löcher ein Par spielt und Stefan auch, hat sie das Loch gewonnen.
Beispiel 2
- Andrea (Hcp 35,7) Spielvorgabe = 43
- Manfred (Hcp 15,1) Spielvorgabe = 17
- Differenz 43 - 17 = 26 ... 3/4-Vorgabe von 26 = 19 (abgerundet)
Andrea hat auf allen 18 Bahnen einen Schlag vor. Auf Bahn 7 (dem schwersten Loch am Golfpark Böhmerwald) hat sie sogar zwei Schläge vor. Manfred muss also auf allen 18 Bahnen mindestens einen Schlag besser sein, um das Loch nicht zu verlieren. Auf Bahn 7 muss er sogar um 2 Schläge besser sein! Bei Gleichstand bei einem Loch gewinnt somit Andrea.
Kurzer Hinweis noch für das Auf- und Abrunden:
- bis ,50 wird abgerundet
- ab ,51 wird aufgerundet
Eklektik
Beim Golfen gibt es verschiedenste Wettspielformen. Eklektik ist ein Wettspiel über zwei oder mehr Runden, bei dem von jedem Spieler jeweils nur das beste Ergebnis eines Lochs in die Wertung kommt. Diese Spielform wird oft als Season Eklektik gespielt. Der Spieler kann selber bestimmen, wann er diese Runden absolvieren will bzw. kann.
Die Wertung erfolgt lochweise. Das bedeutet die teilnehmenden Golfer spielen eine festgelegte Anzahl von Golfrunden. Bei der ersten Runde wird das Ergebnis für alle 18 Löcher auf der Zählkarte notiert. Spätere Runden können das Ergebnis pro Loch verbessern. Trotzdem wird natürlich jede Runde vollständig gespielt und kann als Einzelwertung dennoch gelten. Am Ende der Runde gilt pro Bahn der beste Score.
Die einzelnen Runden können vorgabewirksam sein. Das Eklektik-Endergebnis natürlich nicht, sondern Eklektik ist eine Art Zusatzwertung ideal bei Serien-Wettspielen. Im Golfpark Böhmerwald spielen wir unsere Turnierserien POLYTHERM-Feierabend-Trophy und die Breitenberger Frühschoppen-Trophy seit 2017 nach dem Eklektik System.
So könnte bei der Eklektik-Endabrechung das Ergebnis wie folgt aussehen:
- Turnier - Bahn 1 - Ergebnis 6
Turnier - Bahn 2 - Ergebnis 4
Turnier - Bahn 3 - Ergebnis 4
usw. - Turnier - Bahn 1 - Ergebnis 5
Turnier - Bahn 2 - Ergebnis X
Turnier - Bahn 3 - Ergebnis 4
usw. - Turnier - Bahn 1 - Ergebnis 5
Turnier - Bahn 2 - Ergebnis 5
Turnier - Bahn 3 - Ergebnis 3
usw.
- Bahn 1 - bestes Ergebnis = 5
- Bahn 2 - bestes Ergebnis = 4
- Bahn 3 - bestes Ergebnis = 3
- usw.
Sieger ist der Spieler der das beste Gesamtergebnis über die gesamte Serie bekommen hat. Dabei gibt es eine Netto- und Brutto-Wertung.
Flaggenwettspiel
Ein- bis zweimal im Jahr findet bei uns im Golfpark Böhmerwald ein sogenanntes FLAGGENWETTSPIEL (engl. = Flag Competition) statt. Bei dieser Wettspielart handelt es sich um ein Zählspiel, bei dem der Spieler so viele Schläge spielt, wie ihm laut seiner individuellen Vorgabe und dem jeweiligen Platzstandard zustehen.
Unser Championship Course im Böhmerwald ist ein 72 Par Course. Sprich alle Vorgaben aller 18 Bahnen (4*Par 3 + 10*Par 4 + 4*Par 5) zusammengerechnet ergeben 72 Par.
Der Spieler erhält am Start ein kleines Fähnchen ("Flag") auf dem sein bzw. ihr Name notiert wurde. Beginnend mit Loch 1 wird das Fähnchen jetzt soweit getragen bis der 72. Schlag absolviert wurde. Genau dort wo der Ball des 72. Schlages landet, wird jetzt dieses Fähnchen gesteckt. Würde ein Spieler eine Par-Runde spielen, so ist dieses Fähnchen im Loch von Bahn 18. Würde ein Spieler seinen 72.Schlag auf Bahn 7 absolvieren (z.B. mit dem Abschlag), so wird das Fähnchen auf dem Fairway von Bahn 7 hinterlegt. Jener Spieler der das Fähnchen am weitesten bringt, gewinnt die Brutto-Wertung.
Jeder Spieler erhält neben einem Fähnchen für die Brutto-Wertung noch ein zweites Fähnchen in einer anderen Farbe für die Netto-Wertung. Hier wird zu den vorgegebenen 72 Schlägen noch das individuelle Handicap des jeweiligen Spieler hinzugezählt. Hat ein Spieler zum Beispiel ein 21er-Handicap, so platziert er das Netto-Fähnchen bei seinem oder ihrem 93.Schlag. Auch hier gilt: jener Spieler sein Fähnchen am weitesten trägt, gewinnt die Netto-Wertung.
Spezielles Detail am Rande: vor allem bei der netto-Wertung kommt es beim Flaggenwettspiel immer wieder vor, dass ein Spieler es schafft, sein Netto-Fähnchen über das 18.Loch hinauszutragen und vielleicht Bahn 1 oder sogar Bahn 2 ein zweites Mal spielen muss - oder besser gesagt "darf". Das passiert dann, wenn die zugestandenen Schläge am 18. Loch noch nicht verbraucht sind.
Auch wenn beide Flaggen schon gesteckt wurden, soll der Spieler die Runde jedenfalls fertig spielen, weil im Hintergrund die Stablefordauswertung läuft!
Beispiel mit einem Spieler der mit Spielvorgabe 20 auf die Runde geht:
- Die 1. Fahne (Bruttofahne) wird dort hineingesteckt, wo der Ball nach dem 72. Schlag zur Ruhe kommt.
- Die 2. Fahne (Nettofahne) wird dort hineingesteckt, wo der Ball nach dem 92. Schlag zur Ruhe kommt.
Auf den Grüns darf natürlich keine Fahne gesteckt werden, die wird neben das Grün gesteckt und drauf geschrieben: z.B. "eingelocht, Loch 17", oder "2,50 M neben Loch 17" oä.
FRED
Ein "FRED" ist keineswegs eine Abkürzung oder eine spezielle Spiel- oder Zählform im internationalen Golf. Den FRED (laut den Golfregeln ab 2019 offiziell bekannt unter dem Namen "Maximum Score") spielt man bei uns im Golfpark Böhmerwald. Es bedeutet, dass auf einer Bahn nicht mehr als 5 Schläge über Par möglich sind! Sprich, wenn sich in einer Privatrunde ein Flight darauf einigt mit "FRED" zu spielen, so kann ein Spieler auf einem Par 3 die Spielbahn maximal mit einem Score von 8 verlassen. Bei einem Par 4 ist der Maximalscore eine 9 und bei einem Par 5 eine 10.
Damit beschleunigt man ein-klein-wenig das Spiel, beim Spiel gegen einen Spieler mit besserem Handicap bringt das Vorteile für den Spieler mit dem höheren Handicap und der, den der "FRED" betrifft ist nicht ganz und gar dem Spott und Hohn seiner Mitspieler ausgesetzt!
Der Name FRED hat eigentlich einen sehr ungolferischen Hintergrund! Jedenfalls war FRED der Vorname eines Mitarbeiters im Strafreferat für Verkehrsdelikte der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach. Dieser hat eines unserer Mitglieder (Name der Redaktion bekannt!) regelmäßig für dessen diverse Verkehrssünden mit der jeweiligen Höchststrafe bedacht.
Wenn FRED ein Vergehen mit 200 bis 300 Schilling bestrafen konnte, dann bekam unser Mitglied die Höchststrafe von 300 Schilling. Als unser davon betroffenes Mitglied dann auf einer Golfrunde zu oft einen zu hohen Score gespielt hatte, wurde von ihm der Spruch geboren: "So ein schlechter Score ist wie eine Höchststrafe vom FRED!"
Also nicht wundern, dass man bei uns im oberen Mühlviertel mit "FRED" spielt! Es ist nur eine von vielen netten Geschichten aus dem Böhmerwald!
Bindfaden - Wettspiel
Beim Bindfaden- oder Schnur-Wettspiel erhält jeder Teilnehmer ein Stück Schnur angepasst an sein aktuelles Handicap bzw. die aktuelle Spielvorgabe des Platzes. In der Regel erhält man pro Vorgabenschlag 1 Meter Schnur. Bei einer Vorgabe von Hcp 23 sind das also 23 Meter Bindfaden.
Auf der Golfrunde kann der Spieler die Schnur in jeder gewünschten Situation nutzen und in Länge oder Teillänge des Fadens den Ball umlegen, um sich nun entweder aus einer schlechten Lage zu befreien oder auch den Ball direkt einzulochen. Das genutzte Stück der Schnur wird abgeschnitten und sobald der ganze Bindfaden verbraucht ist, wird das Spiel normalerweise als Zählspiel fortgesetzt.
Sollte der Bindfaden nach Abschluss der 18 Lochrunde nicht aufgebraucht sein, erhält der Spieler aber keine Gutschrift auf seinen Gesamtscore. Es empfiehlt sich also den Bindfaden rechtzeitig zu verbrauchen!
Texas Scramble (Bohemian 4er)
Texas Scramble ist ein nicht vorgabewirksames Team-Spiel. Eine Mannschaft besteht aus 4 Spielern. Jeder Spieler eines Teams schlägt ganz normal von dem ihm bzw. ihr zugewiesenen Tee ab. Nachdem alle Spieler einer Mannschaft abgeschlagen haben, darf das Team gemeinsam darüber entscheiden, welchen der 4 Bälle weitergespielt wird. Der gewählte Ball wird (z.B. mit einem Tee markiert) und aufgehoben.
Danach spielen hintereinander jene 3 Spieler, deren Ball nicht gewählt wurde einen neuen Ball (innerhalb einer Scorekarte) Richtung Loch. Der Spieler dessen Ball gewählt wurde, muss in dieser Runde aussetzen. Von den 3 gelandeten Bällen, wird wieder 1 Ball gewählt, markiert und aufgehoben. Es werden wieder 3 Bälle von dieser Stelle gespielt. Die beiden Spieler deren Ball nicht gewählt wurde und jener Spieler der vorher aussetzen musste darf wieder einsteigen. Das Team-Handicap ergibt sich aus dem aritmetischen Mittel aller Handicaps der vier Teammitglieder. Es ergeben sich Brutto und netto-Ergebnisse.
Birdie Pool
Bei den meisten unserer Turniere im Golfpark Böhmerwald gibt es eine Sonderwertung bei der jeder Spieler freiwillig teilnehmen kann: den BIRDIE-POOL. Da wir immer mal wieder gefragt werden, was das genau ist, hier die kurze Erklärung:
Zusätzlich zum Startgeld kann man freiwillig vor dem Turnier einen von der Turnierleitung definierten Betrag (meistens zwischen € 2 und € 5) einzahlen. Das Geld aller Mitspieler wird in einen gemeinsamen Topf gesammelt. Ein Teil des so gesammelten Geldes geht an die Jugendförderung des Golfclub Böhmerwald. Der zweite Teil wird an jene Turnier-Mitspieler wieder ausbezahlt, die ein Birdie auf einem der Par 3-Löcher (Bahn 3, Bahn 8, Bahn 14, Bahn 16) gespielt haben. Die Gewichtung was an die Jugendförderung geht und was an die Teilnehmer ausbezahlt wird, bestimmt die Turnierleitung vor dem Turnier.
Nehmen wir als Rechenbeispiel unser Präsidenten-Turnier. Hier wird der Birdie-Pool in der Höhe von € 5 und mit einer Gewichtung von € 3 für die Jugendförderung und € 2 für die Teilnehmer gespielt. Bei 100 Teilnehmern kommen so € 500 in den Topf. € 300 ergeht automatisch in die Jugendkasse des Vereins. € 200 wird an die Mitspieler verteilt. Angenommen insgesamt haben 4 verschiedene Spieler ein Birdie auf einem Par 3 erreicht, wobei ein Spieler auf seiner Runde sogar 2 Birdies gespielt hat. Damit erhalten beim Turnier alle diese Spieler ein Kuvert mit je € 40 und ein Spieler ein Kuvert mit € 80.
Ein Birdie auf einer Bahn 3 ist immer ein wenig eine Glücksache und da Golf viel mit Glück zu tun hat, ist der Birdie-Pool ein netter Anreiz bei der nächsten Runde etwas Glück zu haben. Viel wichtiger noch als das Zocken und Gewinnen ist unserer Ansicht nach aber die Förderung unserer Jugend! Wir laden alle Turnierteilnehmer herzlich ein, beim nächsten Birdie-Pool im Golfpark Böhmerwald mitzuspielen!
Handicap-Verbesserung oder -Verschlechterung
Eine Verbesserung des Handicaps erfolgt durch das Unterspielen der eigenen Spielvorgabe. Hier wird jeder unterspielte Schlag, je nach Vorgabeklasse, unterschiedlich gewertet. Die Verbesserung oder Verschlechterung der Vorgabe ist in Österreich in vorgabewirksamen Turnieren und auf Extra-Day-Score-Runden (EDS-Runden) möglich.
- Bei Vorgabeklasse 1 (bis hcp -4,4) beträgt die Verbesserung pro unterspielten Schlag 0,1 Punkte
- bei Vorgabeklasse 2 (hcp -4,4 bis -11,4) beträgt sie 0,2 Punkte
- bei Vorgabeklasse 3 (hcp -11,5 bis -18,4) wird der Schlag mal 0,3 gerechnet
- bei Vorgabeklasse 4 (hcp -18,5 bis -26,4) mal 0,4 und
- bei Vorgabeklasse 5 (hcp -26,5 bis -36,0) beträgt die Verbesserung pro Schlag 0,5 Punkte
- bei Vorgabeklasse 6 (hcp -37 bis -54) beträgt die Verbesserung pro Schlag 1 Punkt
Eine Verschlechertung ist nicht möglich, wenn der Spieler in der sogenannten Pufferzone (siehe unten) landet bzw. er ein Handicap von -26,5 oder höher aufweist (Reduction only). Spieler unter einem Handicap die ausserhalb der Pufferzone landen verschlechtern ihr Handicap um 0,1 Punkt nach oben. Sollte eine individuelle Anpassung des Handicaps nach oben gewünscht sein, so gibt es im GC Böhmerwald die Möglichkeit den offiziellen Vorgabe-Ausschuss (LINK) anzurufen.
Eine weitere Möglichkeit für Mitglieder des GC Böhmerwald das eigene Handicap individuell zu verbessern oder zu verschlechtern (z.b: aus gesundheitlichen Gründen) ist eine Anrufung des clubeigenen Vorgaben-Ausschusses. Alle Informationen dazu finden Sie unter diesem LINK.
Pufferzone
Das Handicap eines Golf-Spielers verbessert sich bei der Teilnahme an einem vorgabewirksamen Turnier oder einer vorgabewirksamen Runde. Die daruch erspielten Punkte werden dann dem Handicap abgezogen oder hinzugefügt.
Das Handicap verbessert sich dann wenn mehr als 36 Stableford-Nettopunkte erreicht werden. Erzielt man weniger als 36 Stableford-Nettopunkte, so verschlechtert man das Handicap um 0,1 Punkte pro Turnier (ab -18,5 gibt es seit 2016 keine Verschlechterung mehr = Reduction only). Für Spieler unter Hcp -18,5 gilt diese Verschlechterung aber dann nicht, wenn ein Spieler in der PUFFERZONE landet. Die genaue Definition Pufferzone richtet sich nach der Ausgangs-Stammvorgabe eines Spielers:
Vorgabeklasse | Stammvorgabe (Hcp) | Pufferzone ab Stableford - Nettopunkte | Herabsetzungen |
I. | bis -4,4 | 35 - 36 | 0,1 Punkte |
II. | -4,5 bis -11,4 | 34 - 36 | 0,2 Punkte |
III. | -11,5 bis -18,4 | 33 - 36 | 0,3 Punkte |
IV. | -18,5 bis -26,4 | 32 - 36 | 0,4 Punkte |
V. | -26,5 bis 36,0 | Keine Verschlechterung möglich | 0,5 Punkte |
VI. | -36 bis -54 | Keine Verschlechterung möglich | 1 Punkt |
Erreicht man bei einem Turnier also seine individuelle PUFFERZONE so ist man vor einer veränderung des Handicaps geschützt. Hat ein Spieler zum Beispiel ein Ausgangs-Handicap von 14,3 und dieser Spieler erreicht bei einem Turnier 33 Punkte, so bleibt sein Handicap auch nach dem Turnier bei 14,3.
Würde eine Spielerin mit Handicap 7,8 beim selben Turnier ebenfalls 33 Netto-Punkte erspielen, so würde sie nicht in ihrer Pufferzone landen und das Handicap würde sich für sie um 0,1 Punkte auf 7,9 verschlechtern.
Stimpmeter - Messung der Grüngeschwindigkeit
Die Vermessung von Golfplätzen erfolgt inzwischen fast ausnahmslos digital. Wenn es jedoch um die Bestimmung der Grüngeschwindigkeit geht, wird zu einem unscheinbaren Aluminiumstück gegriffen - dem so genannten Stimpmeter. Erfunden von einem passionierten US-amerikanischen Golfer namens Edward Stimpson im Jahre 1935. Das Messgerät funktioniert erstaunlich simpel.
Ein Golfball wird in die eine 91 cm lange und 4,45 cm breite v-förmige Aluminium-Schiene eingelegt. Um sicherzustellen, daß der Ball stets mit der gleichen Geschwindigkeit auf das Grün läuft, wird der eingelegte Golfball an der Oberseite der "Rampe" zurückgehalten, bis die Vorrichtung einen Winkel von ca. 20 Grad zur Grünoberfläche hat. Oftmals ist in die Aluminium-Rampe eine kleine Einkerbung gemacht. Nachdem der Ball gerollt ist, wird die Distanz vom Ende der Schiene bis zu jenem Punkt gemessen, an dem der Ball zur Ruhe kommt.
Es werden mehrere Messungen von verschiedenen Punkten und aus verschiedenen Richtungen pro Grün durchgeführt und dann ein Durchschnittswert ermittelt. Bei uns im Böhmerwald machen wir 3 Messungen in eine Richtung und dann nochmals 3 Messungen in die Gegenrichtung. Aus diesen 6 Werten - angegeben in Zentimeter (CM) errechnen wir den Mittelwert und veröffentlichen diesen für gewöhnlich täglich über unseren Twitter-Kanal: https://twitter.com/boehmerwaldgolf
Zur Orientierung gibt es folgende allgemein anerkannte Werte für Golfclubs:
- sehr Langsam zwischen 137-166 cm
- Langsam zwischen 167-197 cm
- Mittel zwischen 198-227
- Schnell zwischen 228-258
- sehr Schnell über 259
Wir versuchen unsere Grüns im Bereich zwischen 240 und 265 cm zu halten. Dies hängt natürlich immer von den Witterungsverhältnissen, Trockenheit, mechanischen Arbeiten usw. ab.
Aerifizieren
Aerifizieren ist eine Pflegetechnik, bei welcher unsere Grüns und Abschläge, also die von Golfern besonders hoch beanspruchten Areale des Golfpark, durch die Belüftung des Bodens gepflegt werden. Ziel des Aerifizierens ist eine tiefenwirksame Auflockerung des Bodens - zudem eine Art Drainage, damit das Regenwasser ungehindert abfließen kann und die Wurzeln belüftet werden. Durch den Vorgang wird die Bodenverdichtung aufgebrochen, es erfolgt ein Gasaustausch, somit wird das Bodenleben der aeroben Bakterien und das Rasenwachstum gefördert. Die Organismen, die im Erdboden leben, bekommen dadurch einen Sauerstoffschub. Auch der Rasen wächst besser. Außerdem wirkt das Bohren auflockernd, so dass sich der Boden nicht verfestigen kann.
Wir arbeiten hier mit speziellen Maschinen die mit Hilfe von Spoons (dt. „Löffel“) ca. 6 cm tiefe und im Durchmesser ca. 1 cm breite Löcher in unsere Grüns stechen. Danach werden diese Löcher mit einem Sand-Rasensamen-Dünger-Gemisch wieder aufgefüllt. Wir aerifizieren im Böhmerwald zwei- bis viemal 4mal Mal pro Jahr, um die Qualität der Grüns so hoch wie möglich zu halten. Zudem kuriert sie Behandlung mit einem Aerifiziergerät Staunässen und Mooswachstum.
Pflegemaßnahmen sind oft mit einer Einschränkung des Spielbetriebs bzw. des Spielvergnügens verbunden. Während der Aerifizierungsarbeiten sind unsere Grüns bzw. Abschläge gesperrt. Wir stellen dann bei den betroffenen Grüns kurzfristig auf Wintergrüns um bzw. werden die Abschläge auf eine Abschlagsfläche zusammengezogen. Wir bitten alle Golfer diese Situationen positiv zu sehen, denn nur dadurch ist eine konstant hohe Qualität unserer Golfanlage bis spät in den Herbst hinein überhaupt erst möglich. Unsere Greenkeeper bemühen sich darum, während der ganzen Saison für bestmögliche Spielbedingungen zu sorgen. Aerifizieren gehört auch dazu!
Im September 2020 haben wir den gesamten Aerifizierungsvorgang des Grüns unserer Bahn 11 mitdokumentiert. Daraus entstand dieser kleine Film = YOUTUBE-LINK
Vertikutieren
Vertikutieren dient wie das eben beschriebene Aerifizieren einem gleichmäßig, gepflegten und dicht bewachsenen Golfrasen. Beim Vertikutieren graben sich spezielle Messer bis zu fünf Millimeter in den Boden ein und lockern so den Rasenfilz. Dadurch wird nicht nur das Unkraut entfernt, sondern der Boden aufgelockert. Gerade, wenn die Feuchtigkeit an der Oberfläche zu groß ist, kann sich vor allem Moos besonders schnell ausbreiten. So gesehen, stellt das Vertikutieren eine Art "Grundreinigung" des Rasens dar.
Auch so genannte "Rasengräser" bilden einen regelrechten "Rasenfilz" durch das permanente Entstehen neuer Triebe. Diese Schichten, bestehend aus abgestorbenen Wurzeln und Grastrieben, bewirken bei hoher Feuchtigkeit so genannte "weiche" Grüns, die wie ein Schwamm wirken. Auch die Rasennarbe ist durch diesen Bewuchs nicht besonders belastbar.
PIN-Positionen
Grüns sind die sensibelsten Flächen auf Golfplätzen. Rund um die Löcher ist der Boden am stärksten strapaziert - weil natürlich hier viele Menschen unterwegs sind. Um den strapazierten Boden rund um die Löcher auf unseren Grüns zu entlasten, werden mehrmals pro Woche und vor Turnieren die Löcher von unseren Greenkeepern auf andere Stellen umgesteckt.
Damit wechseln regelmässig die sogenannten PIN-POSITIONen. Damit ein Golfer weiss, wo sich am Spieltag die fahne befindet gibt es ein paar Grundlagen. Zuerst einmal teilen wir unsere 18 Grüns in 3 Drittel (vorderes, mittleres und hinteres Drittel - immer aus der Sichtweise des Spielers vom Abschlag). Weiters teilen wir unsere 18 Bahnen am Hochwald-Course ebenfalls durch 3. Danach stecken wir auf 6 der 18 Bahnen unsere Löcher ins hintere Drittel, auf weiteren 6 Bahnen ins mittlere Drittel und dann nochmal 6 Bahnen im vorderen Drittel. Die Position ist abwechselnd. Somit unterscheidet sich auch die Länge des Schlages vom Abschlag (Par 3) bzw. Fairway zur Fahne natürlich um mehrere Meter.
Damit unsere Golfer schon von weitem sehen können, wo die Fahne auf einer Bahn steht, haben unsere Fahnen unterschiedliche Farben:
- WEISSE FAHNE - PIN-Position im hinteren GRÜN-Drittel
- GELBE FAHNE - PIN-Position im mittleren GRÜN-Drittel
- BLAUE FAHNE - PIN-Position im vorderen GRÜN-Drittel